schlafmedizin: schnarchen und schlafapnoe

Schnarchen ist mehr als eine lästige Volkskrankheit .Schnarchen raubt uns nicht nur den Schlaf, sondern manchmal auch die Gesundheit. Der Laie ordnet das Schnarchen höchstens nach den Geräuschen, wir als Mediziner unterscheiden verschiedene Formen des Schnarchens. Es kann zu einer verminderten Atmung bis hin zu regelrechten Atemaussetzern (Schlafapnoe) führen. Diese Atemaussetzer führen bei den Betroffenen zu nächtlichen Stress-Situationen im Schlaf, die schwere Erkrankungen und Auswirkungen am Tage zur Folge haben können:

  • Bluthochdruck
  • Herzrhythmusstörungen
  • Nächtliche Herzenge
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Berufliche und familiäre Probleme
  • Erhöhtes Unfallrisiko
  • Depressive Verstimmung

Ich schnarche, bin ich deshalb gefährdet?

Primäres Schnarchen entsteht durch eine Erschlaffung der Muskulatur im Bereich des Rachenraumes und des weichen Gaumens während des Schlafes. Durch den Atemstrom kommt es zu Vibrationen der Weichteile des Rachens. Schnarchgeräusche werden hörbar.
Obstruktives Schnarchen (von Obstruktion, med. für Verschluss) bezeichnet den Zustand bei dem es bereits zu krankhaften Abfällen der Sauerstoffsättigung im Blut kommt. Schlafapnoe (apnoia bedeutet im Griechischen Windstille) heißt, dass es während des Schlafes zu wiederholtem Atemstillstand kommt: in der Regel 10 mal pro Stunde und öfter für mindestens 10 Sekunden. Hierdurch wird die Schlafstruktur zerstört. Patienten mit Schlafapnoe leiden oft unter Müdigkeit / Schläfrigkeit am Tage, unruhigem Schlaf, nächtlichem Schwitzen, Mundtrockenheit, nächtlichem Erwachen mit Atemnot, Potenzstörungen, Konzentrationsstörungen, Depressionen und Persönlichkeitsveränderungen. Auch schnarchende Kleinkinder können an Schlafapnoe leiden!

Die Schnarchdiagnostik

Ob Sie zu dem gefährdeten Personenkreis zählen, klären wir anhand ausführlicher Untersuchungen ab. Zu unseren Diagnoseverfahren gehören:

  • Fragebögen / Schlaftagebuch
  • Endoskopie
  • Atemfluss durch die Nase (Rhinomanometrie)
  • Allergietestung
  • Ultraschall
  • Röntgen
  • Ambulantes Schnarchscreening
  • Stationäre Schlaflabordiagnostik
  • Schlafendoskopie (Somnoskopie)

Die Therapie

Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad Ihrer Erkrankung. Mögliche Therapieansätze sind:

  • Bewegungstherapie nach Kneipp
  • Ernährungsumstellung
  • Schlafweste: verhindert die Rückenlage beim Schlafen
  • Progenierende Schiene: schiebt den Unterkiefer nach vorne und strafft so das Gewebe im Rachen
  • CPAP (nasal coninuous positive airway pressure): nächtliche Überdruckbeatmung, die durch Schienung des Rachenraumes die Verengung des Schlundes wirksam verhindert
  • Nach Ernährungsumstellung Gewichtsreduktion

Falls ein operativer Eingriff erforderlich ist, stehen uns moderne Methoden zur Verfügung:

  • Laser-Chirurgie: der Dioden-Laser ermöglicht einen schonenden Eingriff im Nasen- und Rachenbereich
  • Radiofrequenz-Chirurgie: zur kontrollierten Entfernung von Weichteilgewebe in Nase, Rachen, Mandeln und Zungengrund bei maximaler Schonung
  • UPPP (Uvulopalatopharyngoplastik): operative Straffung von Anteilen des weichen Gaumens und (Teil) Entfernung der Mandeln
  • Flankierend: Operationen der Nasenscheidewand und der Nasennebenhöhlen.

Rundum gut versorgt

Wenn Sie mehr wissen möchten, sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne.
Im Bereich Schlafmedizin kooperieren wir eng mit der Wittener Fachklinik für Schlafklinik Orfea. Zudem leitet Dr. Tillmann das Schlaflabor im EvK Witten.

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